Die Dritte Generation – Szenisches Erinnern der Shoah

Die Dritte Generation – Szenisches Erinnern der Shoah

Eine Untersuchung zur transgenerationalen Tradierung extremen Traumas an Nachkommen von Überlebenden in Deutschland

 

Projektstatus
abgeschlossene Pilotstudie

Projektleitung
Dr. Kurt Grünberg (SFI Frankfurt a. M., DPV/IPA)

Leitung der gruppenanalytischen Expertenvalidierung
Prof. Dr. Sarah Yvonne Brandl (KatHO NRW, D3G)

Leitung der Gruppe „Dritte Generation“
Elli Kaminer-Zamberk (SGAZ)
Dr. Kurt Grünberg

Wissenschaftliche MitarbeiterInnen
Dipl.-Psych. Simon E. Arnold
Dipl.-Psych. Lena Dierker
M. Sc. Psych. Tom David Uhlig

Supervision
Dr. med. Friedrich Markert

Wissenschaftliche Beratung
Prof. Dr. Patrick Meurs (SFI Frankfurt a. M., Universität Kassel)

Kooperationspartner
Bildungsstätte Anne Frank

PraktikantInnen
Lena Sarah Carlebach, Ayline Heller, Matthias Riedinger, Rahel Kloos, Sofie-Marie Truskolaski, Charlotte Beine, Jakob Eisemann, Matilda Urban

Förderung
Die Pilotstudie wurde von der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPA) gefördert.

Zahlreiche Untersuchungen belegen die transgenerationale Tradierung der Extremtraumatisierung von Überlebenden der Shoah an deren Töchter und Söhne, die Zweite Generation. Bezogen auf die Dritte Generation, die Enkelinnen und Enkel, gibt es bislang nur wenig eindeutige Erkenntnisse. In einem elaborierten multi-methodischen Ansatz sollen nun gruppenanalytische und psychoanalytische Methodiken verbunden werden, um zu einem erweiterten Verständnis der Erfahrungen der Dritten Generation, speziell in Deutschland, beizutragen.

Gegenstand des geplanten Projekts sind die Identifizierungen, Loyalitäten und Konflikte der Dritten Generation, wie sie im privat-familialen oder gesellschaftlich-kulturellen Kontext ihren vor allem szenischen Ausdruck finden. Es soll erforscht werden, welche Bedeutungen die Verfolgungserfahrungen der Großeltern für das Leben der Dritten Generation heute haben. Eine bedeutsame Rolle spielt dabei auch der aktuelle Antisemitismus. Daher legt die Studie ein besonderes Augenmerk auf die Antisemitismuserfahrungen der Dritten Generation, ihre Befürchtungen, Sorgen und Ängste sowie ihre Bewältigungs- und Verarbeitungsstrategien. Mit dem Szenischen Erinnern der Shoah steht die Untersuchung der unbewussten Prozesse der transgenerationalen Tradierung extremtraumatischer Erfahrungen, die über das Nonverbale und Szenische vermittelt werden, im Zentrum des Forschungsprojekts.

Erste Erfahrungen aus dieser Pilotstudie werden derzeit zur Publikation vorbereitet.