Vortrag von Dr. Tilmann Tarach am 13. Juli 2023 um 20:00 Uhr im Sigmund-Freud-Institut in Frankfurt/M.

Christlicher Antisemitismus. Wie das neutestamentliche Bild von den Juden den modernen Antisemitismus und Antizionismus geprägt hat

Veranstaltet vom interdisziplinären Forschungsverbund Antisemitismuserfahrung in der Dritten Generation (AE3G) des Sigmund-Freud-Instituts (SFI), der Technischen Universität Berlin und der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen

Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung

Anmeldung:
Es handelt sich bei der Veranstaltung um einen Vortrag mit begrenztem Platzangebot. Wir bitten Sie sich bis zum 11.07.2023 um 12 Uhr per Email an drittegeneration@sigmund-freud-institut.de anzumelden. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist nur mit einer Teilnahmebestätigung möglich.

Vortrag von Dr. Susanne Benzel und Dr. Gesche Janzarik am 12. Oktober 2023 um 17:00 Uhr im Sigmund-Freud-Institut

„Ich liebe meinen Algorithmus“ −
Psychodynamische Bedeutungen Sozialer Medien bei Borderline-Persönlichkeitsorganisation

Befunde einer Studie von Susanne Benzel, Gesche Janzarik, Vera King und Heinz Weiß

Moderation: Prof. Dr. Heinz Weiß
Einleitung: Angelika Wilcke, Vorsitzende der Fördergesellschaft
Veranstalter: Fördergesellschaft des Sigmund-Freud-Instituts

Bitte melden Sie sich bis zum 10. Oktober unter Foege@sfi.eu an. Die Teilnahme ist nur mit einer Anmeldebestätigung möglich.

Hier finden Sie den Flyer zur Veranstaltung.

Symposium zum Abschied von Prof. Dr. med. Heinz Weiß am 10. Dezember 2022 von 9:00 bis 18:00 Uhr im Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart

Angewandte Psychoanalyse im Gesundheitswesen

Das Symposium wird zu Ehren von Prof. Dr. med. Heinz Weiß veranstaltet, der sich nach 23-jähriger Tätigkeit als Chefarzt der Abteilung für psychosomatische Medizin am Robert-Bosch-Krankenhaus verabschiedet.

Es ist ein besonderes Verdienst von Heinz Weiß, den psychoanalytischen Ansatz an einem Lehr- und Allgemeinkrankenhaus fest etabliert zu haben. Renommierte Weggefährten von Heinz Weiß aus London und Frankfurt werden die klinische Relevanz und Aktualität einer lebendigen Psychoanalyse in Institutionen des Gesundheitswesens und der Forschung diskutieren.

Filmvorführung am 17. Dezember 2022 von 18:00 bis 20:00 Uhr im Casino der Goethe-Universität Frankfurt/M.

Lange Schatten des Schweigens. Eine verbotene Liebe im Zweiten Weltkrieg und danach

Der Autor des Dokumentarfilms wird bei der Vorführung anwesend sein und anschließend Fragen aus dem Publikum beantworten.

Veranstaltet vom Sigmund-Freud-Institut (SFI), dem Cornelia-Goethe-Centrum für Frauenforschung und Geschlechterstudien (CGC), dem Fritz-Bauer-Institut und dem Gleichstellungsbüro der Goethe-Universität Frankfurt/M.

Deutsch-Chinesische Übersetzung der Freud-Vorlesungen

Auf der Website der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPA) ist nun eine deutsch-chinesische Übersetzung von Sigmund Freuds (1917) Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse und der Neuen Folge der Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse (1933) veröffentlicht worden.
Die Übersetzung, die in Zusammenarbeit zwischen deutschsprachigen Psychoanalytikern, Sinologen und chinesischen Muttersprachlern als Übersetzern entstanden ist, ist das Ergebnis des Freud Chinese Translation Project (FCTP) am Sigmund-Freud-Institut unter der Leitung von Tomas Plaenkers.

Zu den Texten:
Deutsch-Chinesisch: https://online.flippingbook.com/view/928556032/
Chinesisch: https://online.flippingbook.com/view/192325697/

Vortrag am 12. November 2022 von 14:00 bis 15:30 Uhr am Klinikum rechts der Isar, München

Vom Nicht-Verstehen zum sicheren Rahmen: Supervision im Kontext des Frühpräventionsprojekts Erste Schritte für migrierte Mütter mit ihren Kleinkindern

Vortrag bei der Öffentlichen Tagung zur überregionalen Fortbildung psychoanalytische Ausbildungssupervision „Vom Hören und Wahrnehmen“ vom 11. bis 12.11.2022 am Klinikum Rechts der Isar, TU München, in München.

von Dr. phil. Judith Lebiger-Vogel und Claudia Burkhardt Mußmann, Dipl. Päd., Kinder- und Jugendlichenanalytikerin

Mit großer Anteilnahme nehmen wir Abschied von Prof. Dr. Henri Parens

Henri Parens (1928-2022) war ein weltbekannter Kinderpsychiater und Kinderpsychoanalytiker, Professor für Psychiatrie am Jefferson Medical College sowie Ausbildungsanalytiker am Psychoanalytic Center in Philadelphia. Er ist Autor zahlreicher Publikationen und wurde vielfach für seine Arbeit ausgezeichnet, unter anderem in 2019 mit dem renommierten Mary Sigourney Award für herausragende psychoanalytische Arbeiten.

Im Alter von zwölf Jahren floh er mit seiner Mutter aus Belgien nach Frankreich, wo er gemeinsam mit ihr in das Konzentrationslager Rivesaltes geriet. Kurze Zeit später gelang ihm – wie er vermutete von seiner Mutter veranlasst – mit einem der letzten Kindertransporte die Flucht in die USA. Seine restliche Familie hingegen überlebte den Holocaust nicht. Auch aufgrund seiner frühen Erfahrungen mit dem Holocaust als ein Child-Survivor, mit dem zweiten Weltkrieg, mit Antisemitismus, Verlust und Trennung, aber auch seiner Erfahrungen mit ihn unterstützenden Menschen entschied er sich, Kinderanalytiker zu werden. Seitdem widmete er sich den psychosozialen Bedingungen der frühen Kindheit und ging der Frage nach, wie man sie so verändert, dass destruktiv-aggressive Tendenzen bereits im frühen Kindesalter möglichst eingedämmt werden können. Aus dem von ihm initiierten Early Child Development Program, das mit einer Studie begann, in der 16 Mutter-Kind-Paare über 37 Jahre lang intensiv beobachtet wurden, entstand u.a. ein Textbook/Curriculum zur frühkindlichen Entwicklung. Dies fand in diversen Praxis- und Forschungszusammenhängen Verwendung: „Parenting for Emotional Growth“ (erwähnt sei hier auch sein Buch „The Development of Aggression in Early Childhood“). Ein zentrales Anliegen war ihm, wie Menschen sich trotz widriger Umstände ihre Menschlichkeit bewahren können. So bestimmte das Thema Frühprävention und die konstruktive Vermeidung kriegerischer Auseinandersetzungen sein Denken. Damit ist sein Anliegen nun tragischerweise aktueller denn je.

 Seine reichhaltigen empirischen Erfahrungen und theoretischen Überlegungen ließ er auch dem Sigmund-Freud-Institut, als einer der Projektconsultants insbesondere für die Konzeption des Frühpräventionsprojekts „Erste Schritte“ für Kinder mit Migrationshintergrund, zugutekommen. Über Jahre war er dem Sigmund-Freud-Institut in diversen Kontexten als Berater und Mentor verbunden. So ließ er u.a. auch auf mehreren von SFI ausgerichteten Joseph Sandler Research Conferences an seinem reichhaltigen Wissen teilhaben. Für seine Unterstützung möchten wir Henri Parens unsere große Anerkennung und unseren tiefen Dank aussprechen.

 Parens‘ Autobiografie schließlich („Heilen nach dem Holocaust. Erinnerungen eines Psychoanalytikers“), die er, weil dies zuvor zu schmerzlich für ihn war, erst in späteren Lebensjahren verfasste, ist nicht nur ein zutiefst persönlicher Zeitzeugenbericht, sondern auch ein Plädoyer gegen Diskriminierung jeglicher Art, gegen Antisemitismus, Rassismus, Hass und Gewalt.

Wir werden ihn stets in besonderer Erinnerung behalten.

Die Mitarbeitenden des Sigmund Freud Instituts

Nachruf auf Dr. med. Lotte Köhler (1925-2022)

Am 1. Januar 2022 verstarb Dr. med. Lotte Köhler im Alter von 96 Jahren. Die engagierte Psychoanalytikerin, Entwicklungspsychologin und Stifterin hat sich in der deutschsprachigen Psychoanalyse vor allem in der Säuglingsforschung und der Forschung zur Bindungstheorie einen Namen gemacht. Dabei fokussierte sie in ihrer klinischen sowie auch in der wissenschaftlichen Arbeit die normalen und problematischen Entwicklungen von Kindern, insbesondere von Kleinkindern, sowie auf die Entwicklung einer sicheren bzw. unsicheren Bindung und die Einflüsse von Bindungsstörungen und -traumatisierungen auf den weiteren Lebenslauf. Sie begann 1962 eine psychoanalytische Ausbildung in Deutschland, ab 1969 in der Schweiz wo sie 1974 in der Gesellschaft für Psychoanalyse aufgenommen wurde.

Sowohl für die psychoanalytische Forschung als auch für praxisbezogene psychoanalytisch orientierte Projekte hat Frau Dr. Köhler vieles ermöglicht, insbesondere im Kontext der von ihr im Jahr 1987 gegründeten Lotte Köhler Stiftung. Sie war darüber hinaus Initiatorin der Einrichtung des Hans Kilian und Lotte Köhler-Centrums (KKC) für sozial- und kulturwissenschaftliche Psychologie und historische Anthropologie.

Die Zukunft der Psychoanalyse in einer breiteren Forschungslandschaft, die Interaktion zwischen klinisch psychologischen und gesellschaftlich soziologischen Perspektiven lagen ihr sehr am Herzen. Vor allem Nachwuchswissenschaftler*innen wollte Frau Dr. Köhler durch eine Förderung durch die Köhler-Stiftung und das Hans Kilian und Lotte Köhler-Centrum in ihrem beruflichen Werdegang unterstützen.

Das Sigmund-Freud-Institut verdankt der Köhler-Stiftung finanzielle sowie konzeptionelle Unterstützung, insbesondere von Präventionsprojekten im klinisch-psychologischen Bereich des SFI sowie internationaler Konferenzen zur empirischen psychoanalytischen Forschung. Einen Großteil der aktuellen Förderung des Hans Kilian und Lotte Köhler-Centrums macht die kulturpsychologisch ausgerichtete Sozialforschung aus, wodurch die Schwerpunktsetzungen des Centrums überdies viele Anknüpfungspunkte zu der am sozialpsychologischen Bereich des SFI angesiedelten Forschung aufweisen.

Gerne und voller Dankbarkeit erinnern wir schließlich an die im Jahr 2021 erstmalige Ausschreibung des Lotte-Köhler-Preises im Rahmen einer Kooperation des Hans Kilian und Lotte Köhler-Centrums in Bochum gemeinsam mit dem Sigmund-Freud-Institut in Frankfurt. Die Verleihung der ersten Lotte-Köhler-Preise findet am 10. März 2022 im Sigmund-Freud-Institut statt. Wir möchten anlässlich dessen seitens des Sigmund-Freud-Instituts nochmals unsere tiefe Dankbarkeit ausdrücken, für das, was Frau Dr. med. Lotte Köhler im Rahmen der Köhler-Stiftung und des Hans Kilian und Lotte Köhler-Centrums für die Psychoanalyse und viele andere humanwissenschaftliche Disziplinen ermöglicht hat.